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Mali ist aus der OIF ausgetreten

 

Mali hat im März 2025 offiziell seinen Austritt aus der "Organisation Internationale de la Francophonie" (OIF) erklärt. Dieser Schritt erfolgte kurz nachdem auch Burkina Faso und Niger denselben Entschluss gefasst hatten. Die drei Länder, die derzeit von Militärregierungen geführt werden, begründeten ihren Austritt mit dem Vorwurf, die OIF würde selektiv Sanktionen verhängen und ihre nationale Souveränität missachten. Zudem wurde die Organisation beschuldigt, unter dem Einfluss Frankreichs zu stehen.

 

Bereits zuvor waren Mali, Burkina Faso und Niger nach Militärputschen von der OIF suspendiert worden. In der Folge distanzierten sich die Länder zunehmend von Frankreich, beendeten militärische Kooperationen und suchten stattdessen die Nähe zu Russland. Parallel dazu traten sie auch aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) aus, nachdem sie der Organisation vorgeworfen hatten, ein Instrument westlicher Interessen zu sein.

 

Als Alternative gründeten die drei Staaten die Allianz der Sahel-Staaten (AES), eine Konföderation zur engeren Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Außenpolitik mit folgenden Ziele:

· die Sicherheit in den Mitgliedstaaten zu gewährleisten

· den Wohlstand ihrer Bevölkerung zu verbessern

· die Gründung einer gemeinsamen Investitionsbank als ein Mittel, die vorgenannten Ziele zu erreichen

 

Die AES-Staaten streben eine verbesserte Form der Partnerschaften mit anderen Staaten an. Dazu hat Mali drei unantastbare Prinzipien erklärt:

· der Respekt der Souveränität Malis

· Malis freie Wahl seiner Partner

· die Berücksichtigung der Interessen der malischen Bevölkerung

 

Letzteres heißt insofern für die AES: Weg von den traditionellen kolonialen Verhältnissen hin zu neuen Verhältnissen, in denen die Souveränität geachtet wird, sowie die Wahl der Partnerländer und die Interessen der Bevölkerung respektiert wird. Diese neuen Partnerschaften werden insbesondere dann mit Staaten angestrebt, wenn sie beiderseitige Vorteile versprechen.

 

Nicht zuletzt wollen die AES-Staaten die Erleichterung des freien Personen- und Warenverkehrs erreichen.

 

Die OIF, gegründet 1970 in Niamey, Niger, hat derzeit 93 Mitgliedsstaaten und setzt sich für die Förderung der französischen Sprache sowie für kulturelle und politische Zusammenarbeit ein.